Stress Symptome – Warum sie gut sind

Lesedauer: 4 Min. 

Ja, Sie lesen richtig. Stress Symptome sind gut bzw. wichtig, denn sie wollen uns immer etwas sagen: „Guck hin! Hier ist etwas nicht in Balance.“ Stress Symptome fordern regelrecht Aufmerksamkeit ein, denn der Stress war schon vorher da und macht sich jetzt in Form von Symptomen bemerkbar, weil ihm keine oder nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Stellen Sie sich das wie bei einer Ampel vor:

Grün = Balance, Anspannung und Entspannung sind im Gleichgewicht.

Gelb = Dysbalance, wir sind gestresst. Die ersten Symptome tauchen auf.

Rot = Dauerstress, wir machen / funktionieren weiter.

Wer jetzt noch weiter fährt riskiert einen Crash. Nichts geht mehr. Wir fühlen uns erschöpft, ausgelaugt und ausgebrannt.


Was zeigt Ihre Ampel gerade an?

 

Waren Sie schon einmal sauer auf Ihren Körper, weil Sie das Gefühl haben, dass immer irgendwas ist oder, dass ein „Wehwehchen“ das andere ablöst? Manche von Ihnen kennen das vielleicht. Hören Sie auf Ihren Körper, anstatt ihn zu ignorieren. Er ist für nicht gegen Sie, sondern will Ihnen helfen, indem er ein Alarmsignal schickt. Wenn die Warnleuchte Ihres Autos angeht und Sie auffordert sofort Öl nachzufüllen, was machen Sie dann? Richtig, Sie füllen Öl nach. Ich möchte Sie für Ihre Warnleuchte sensibilisieren und auffordern sich darum zu kümmern. Nachfolgend sehen Sie das sich Symptome nicht nur auf der körperlichen, sondern auch auf der psychischen Ebene oder im Verhalten zeigen können.

Symptomcheck

Nehmen Sie sich einen Zettel und einen Stift und machen Sie für jedes Symptom, dass Sie bei sich wahrnehmen einen Strich. Beobachten Sie auch Ihre Gedanken und Gefühle.

Körper

  • Durchfall
  • Engegefühl in der Brust
  • extremer Gewichtsverlust in kurzer Zeit
  • extreme Gewichtszunahme in kurzer Zeit
  • Harndrang
  • Hautausschläge
  • Herzklopfen, -rasen, -flattern
  • Juckreiz
  • Kloßgefühl im Hals
  • Kopfschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • Magenschmerzen
  • chronische Müdigkeit
  • Muskelzucken
  • Rückenschmerzen
  • Schlafstörungen, Ein- & Durchschlafschwierigkeiten
  • Schwindel
  • Sodbrennen
  • Tinnitus, Ohrgeräusche
  • Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich
  • Verstopfung
  • Völlegefühl

Psyche

  • Ängstlichkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Ausgelaugtheit
  • Erschöpfung
  • Grübeleien
  • Hilflosigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Mutlosigkeit
  • Nervosität
  • Niedergeschlagenheit
  • Panikattacken
  • Reizbarkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Überforderung
  • Unruhe
  • Versagensängste
  • Zynismus

Verhalten

  • gesteigerter Alkoholkonsum
  • Appetitlosigkeit
  • Beziehungskonflikte
  • Heißhunger
  • Körperpflege wird vernachlässigt
  • Leistungsfähigkeit nimmt ab
  • Prokrastination
  • häufiges Räuspern
  • Rauchen
  • Schlafschwierigkeiten
  • nachlassendes Interesse an Sexualität
  • Sozialer Rückzug
  • Sprachstörungen
  • Vergesslichkeit
  • schlechte Zeitplanung

[1]

Wie viele Striche haben Sie gemacht? Ich verrate Ihnen etwas: Wichtiger als die Anzahl der Striche, die Sie gemacht haben, ist die Tatsache, dass Sie nach dem Thema Stress Symptome gesucht haben oder der Artikel Sie angesprochen und zum Lesen animiert hat.

Ihre Gesundheit ist wichtig, nehmen Sie Ihren Stress ernst!

Es ist wichtig, dass Sie Stress Symptome ernst nehmen und Maßnahmen zur Stressbewältigung ergreifen, um langfristige Auswirkungen auf Ihre Gesundheit wie Burnon, Burnout oder auch einen Herzinfarkt zu vermeiden. Wenn Sie Symptome haben, die über einen längeren Zeitraum anhalten, bringen Sie Ihr Auto in die Werkstatt, sprich gehen Sie zum Arzt und holen sich Unterstützung.

Tipps & Unterstützung

  1. Ärztlichen Rat einholen

Symptome können viele Ursachen haben. Lassen Sie diese daher auch immer von Ihrem Hausarzt abklären!

  1. Reden und sich anderen mitteilen

Vertrauen Sie sich anderen an. Reden Sie darüber, wie es Ihnen geht, erzählen Sie anderen von Ihren Symptomen und holen Sie sich aktiv Rückmeldung ein, wie Freunde und Familie Ihre Situation einschätzen. Meist wirkt schon das darüber sprechen befreiend.

  1. Bewegung

Bewegung ist eines der wichtigsten Hausmittel für Stressabbau. Achten Sie ganz genau darauf, was Sie brauchen. Wollen Sie sich eher auspowern, dann ist joggen oder der Gang ins Fitnessstudio passend. Laufen Sie ganz im Gegenteil noch auf Hochtouren, sollten Sie dies nicht noch befeuern, sondern eher auf Bewegungsformen wie Yoga, Qi Gong oder einen Spaziergang zurückgreifen.

  1. Entspannung

Sorgen Sie aktiv für Entspannung. Zum Beispiel durch Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Atemübungen. Planen Sie bewusst Zeit für Dinge ein, die Ihnen gut tun. Vielleicht ist es der Gang in die Sauna, ein Spaziergang, Kreatives oder Musik machen?

Abschließend ist wichtig, dass Sie lernen für einen Ausgleich von Anspannung und Entspannung zu sorgen. Warten Sie nicht erst darauf, dass ihr Körper Ihnen ein Warnsignal schickt. Körper und Psyche sind eng miteinander verknüpft. Lernen Sie was Ihre persönlichen Stressoren sind und Stress Symptome wahrzunehmen, um reagieren und gegensteuern zu können. Bereits Schopenhauer sagte „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“

Perspektive – Stress = Wohlbefinden

Wenn Sie bei sich Gedanken beobachtet haben wie, „Puh, ganz schön viele Striche, wenn ich ehrlich bin“, „Ach das wird schon wieder“ oder „Ich muss nur mal richtig ausschlafen“ vielleicht auch „Wenn ich eine Erkältung hätte und im Bett läge, wäre endlich mal Ruhe“, dann schauen Sie sich gerne mein Angebot auf Perspektive – Pia Köhler – Coaching & Beratung an. Gerne schaue ich mir Ihre Themen gemeinsam mit Ihnen an und unterstütze Sie auf dem Weg zu einer Ampel, die wieder grün anzeigt.

Ich freue mich auf Sie!

Herzlichst Pia Köhler

Quellen:

[1] Kapellen, Rainer: Keine Zeit bin im Stress, Forward Verlag, Paderborn, 2022, S. 44 – 45;

Prof. Dr. med. Peseschkian, Nossrat: Lebensfreude statt Stress, Trias, Stuttgart, 2003, S. 23 – 24.

Stress verstehen – Was passiert, wenn wir gestresst sind?

Lesedauer: 4 Min. 

Waren Sie schonmal gestresst? Blöde Frage, denn Sie denken vermutlich: „Ja natürlich!“ Ein erster möglicher und überaus hilfreicher Schritt ist, Stress besser zu verstehen und genau dabei soll Ihnen dieser Blog-Artikel helfen. Wir beginnen mit der Frage: Was meint Stress eigentlich?

Begriffserklärung

Der Begriff „Stress“ geht auf den Biochemiker Hans Selye zurück und beschreibt einen Spannungszustand, der unsere Abwehrkräfte aktiviert, um einer herausfordernden Situation zu begegnen. 

Reaktion auf Stress: Fight – Flight – Freeze

Wenn wir in Stress geraten, greifen wir auf ein uraltes Reaktionsmuster zurück: Kampf (Fight) oder Flucht (Flight).

Ein Beispiel: Wenn der Neandertaler auf die Jagd ging und dem Säbelzahntiger gegenüberstand, konnte er sich für Kampf entscheiden und brachte im besten Fall das Essen nach Hause, oder er entschied sich zu flüchten und die Familie blieb, zumindest an dem Abend, hungrig. In beiden Fällen mobilisiert der Körper kurzfristig Energie, die anschließend wieder abgebaut wird, weil die Stressreaktion zu einer Art natürlichem Ende findet.

Heute verharren (Freeze) wir häufig in der Situation, sodass die bereitgestellte Energie nicht mehr abgebaut werden kann. Wir laufen Gefahr in Dauerstress bzw. einen Burnout zu geraten. 

Ursachen von Stress

Die Gefahren und Herausforderungen sind heute ganz andere als früher. Heute zeigt sich der Säbelzahntiger häufig als Termin- & Zeitdruck, die ständige Erreichbarkeit, die To Do-Liste, die aus allen Nähten platzt, Konflikte, unklare oder auch durch zu viele Rollen, die wir einnehmen. Dies lässt uns an unsere Grenzen stoßen, oder diese sogar überschreiten.

BSP: Wer entscheidet sich schon aus dem Auto zu springen und die Ampel anzubrüllen (Fight), wenn wir wieder Mal zur spät zur Arbeit kommen, weil wir zur Rush Hour unterwegs sind und dann auch noch die rote Welle erwischt haben. Nein, wir sitzen im Auto und ärgern uns (Freeze), anstatt früher loszufahren, einen anderen Weg auszuprobieren oder die Situation so zu akzeptieren, wie sie ist. Wir geraten in Stress, wenn Anforderungen, Aufgaben oder Situationen von uns als Bedrohung oder Gefahr (Stressor) bewertet werden. 

Was sind häufige Stressoren?

Physische Belastungen

  • schwere körperliche Arbeit
  • lange Autofahrten
  • Lärm
  • Hitze
  • übervoller Magen
  • Schichtdienst
  • Reizüberflutung
  • Bewegungsmangel

Psychische Belastungen

  • Zeitdruck
  • Konflikte
  • Konkurrenzkampf
  • soziale Isolation
  • Fremdbestimmung

Negative Gedanken / Einstellungen

  • es allen recht machen wollen
  • sich als Versager fühlen
  • immer nur das Schlimmste zu erwarten

Stress kann durch sehr unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden und ist eine sehr individuelle Reaktion. So manch einen bringt ein Vortrag vor Kollegen so richtig ins Schwitzen, während die „Rampensau“ sich auf die Bühne freut. Stress ist also von Person zu Person unterschiedlich.

Auswirkungen auf den Organismus

Was passiert dabei mit / in uns, wenn Stressoren auftreten? Stress ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers auf belastende Situationen oder Herausforderungen. Wenn wir einer stressigen Situation ausgesetzt sind, setzt unser Körper eine Reihe von physiologischen Prozessen in Gang, die uns helfen, mit der Situation umzugehen.

Innere oder äußere Stressoren treten auf. Diesen Reiz bewerten wir als Gefahr. Das Alarmsystem unseres Organismus springt an und wir bereiten uns in Sekundenschnelle auf Höchstleistung vor. Das heißt unsere Aufmerksamkeit steigt, der Stoffwechsel wird zurückgefahren, Muskeln werden stärker durchblutet, der Herzschlag erhöht sich. Unser Körper passt sich an, um sinnvoll zu reagieren. Energie wird aktiviert. Nun entscheiden wir uns für Kampf oder Flucht. Manchmal auch beides nacheinander. Durch die Aktion wird die kurzfristig bereitgestellte Energie verbraucht und die Stressreaktion kommt zu einem natürlichen Ende, unser Organismus normalisiert sich wieder. Jetzt ist es von zentraler Bedeutung, dass wir für Erholung und Entspannung sorgen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Wenn diese Balance verloren geht, bleiben wir in Alarmbereitschaft und laufen Gefahr in Dauerstress zu geraten. Wenn wir in einer Situation verharren, sprechen wir vom sogenannten Freeze-Modus.

Positiver und negativer Stress

Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht alle Formen von Stress negativ sind. Kurzfristiger, akuter Stress kann uns dabei helfen, leistungsfähiger zu sein und schneller zu reagieren. Doch wenn Stress über einen längeren Zeitraum anhält und nicht angemessen bewältigt wird, kann er zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Burnout, Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Bewältigungsstrategien

Um mit Stress besser umgehen zu können, ist es wichtig, Stressoren zu identifizieren und Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln. Dazu gehören Techniken wie Entspannungsübungen, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung. Indem wir lernen, Stress zu erkennen und aktiv dagegen anzugehen, können wir unserer Resilienz stärken und langfristig unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden verbessern.

Insgesamt ist entscheidend, Stress nicht als unvermeidbares Übel zu betrachten, sondern als Signal unseres Körpers, dass wir uns in einer belastenden Situation befinden. Indem wir lernen, auf die Bedürfnisse unseres Körpers zu hören und angemessen darauf zu reagieren, können wir einen gesünderen Umgang mit Stress entwickeln und langfristig unser Wohlbefinden steigern.

Die eigenen Stressoren erkennen und einen gesunden Umgang damit finden

Sie wünschen sich mehr Ruhe, Gelassenheit und Klarheit? Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden was Ihr persönlicher Säbelzahntiger ist und ihm den Zahn ziehen. Gerne unterstütze ich Sie mit meinem Einzelcoaching auf Ihrem Weg zu einem gesunden Umgang mit Stress. Schauen Sie jetzt auf meine Website https://perspektive-stress.de/mein-angebot/einzelcoaching/ um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Wenn Sie sich angesprochen und abgeholt fühlen, nehmen Sie gerne Kontakt auf und wir vereinbaren zunächst ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch.

Ich freue mich auf ein Kennenlernen mit Ihnen

Herzlichst Pia Köhler