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Ja, Sie lesen richtig. Stress Symptome sind gut bzw. wichtig, denn sie wollen uns immer etwas sagen: „Guck hin! Hier ist etwas nicht in Balance.“ Stress Symptome fordern regelrecht Aufmerksamkeit ein, denn der Stress war schon vorher da und macht sich jetzt in Form von Symptomen bemerkbar, weil ihm keine oder nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Stellen Sie sich das wie bei einer Ampel vor:
Grün = Balance, Anspannung und Entspannung sind im Gleichgewicht.
Gelb = Dysbalance, wir sind gestresst. Die ersten Symptome tauchen auf.
Rot = Dauerstress, wir machen / funktionieren weiter.
Wer jetzt noch weiter fährt riskiert einen Crash. Nichts geht mehr. Wir fühlen uns erschöpft, ausgelaugt und ausgebrannt.
Was zeigt Ihre Ampel gerade an?
Waren Sie schon einmal sauer auf Ihren Körper, weil Sie das Gefühl haben, dass immer irgendwas ist oder, dass ein „Wehwehchen“ das andere ablöst? Manche von Ihnen kennen das vielleicht. Hören Sie auf Ihren Körper, anstatt ihn zu ignorieren. Er ist für nicht gegen Sie, sondern will Ihnen helfen, indem er ein Alarmsignal schickt. Wenn die Warnleuchte Ihres Autos angeht und Sie auffordert sofort Öl nachzufüllen, was machen Sie dann? Richtig, Sie füllen Öl nach. Ich möchte Sie für Ihre Warnleuchte sensibilisieren und auffordern sich darum zu kümmern. Nachfolgend sehen Sie das sich Symptome nicht nur auf der körperlichen, sondern auch auf der psychischen Ebene oder im Verhalten zeigen können.
Symptomcheck
Nehmen Sie sich einen Zettel und einen Stift und machen Sie für jedes Symptom, dass Sie bei sich wahrnehmen einen Strich. Beobachten Sie auch Ihre Gedanken und Gefühle.
Körper
- Durchfall
- Engegefühl in der Brust
- extremer Gewichtsverlust in kurzer Zeit
- extreme Gewichtszunahme in kurzer Zeit
- Harndrang
- Hautausschläge
- Herzklopfen, -rasen, -flattern
- Juckreiz
- Kloßgefühl im Hals
- Kopfschmerzen
- Kurzatmigkeit
- Magenschmerzen
- chronische Müdigkeit
- Muskelzucken
- Rückenschmerzen
- Schlafstörungen, Ein- & Durchschlafschwierigkeiten
- Schwindel
- Sodbrennen
- Tinnitus, Ohrgeräusche
- Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich
- Verstopfung
- Völlegefühl
Psyche
- Ängstlichkeit
- Antriebslosigkeit
- Ausgelaugtheit
- Erschöpfung
- Grübeleien
- Hilflosigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Mutlosigkeit
- Nervosität
- Niedergeschlagenheit
- Panikattacken
- Reizbarkeit
- Stimmungsschwankungen
- Überforderung
- Unruhe
- Versagensängste
- Zynismus
Verhalten
- gesteigerter Alkoholkonsum
- Appetitlosigkeit
- Beziehungskonflikte
- Heißhunger
- Körperpflege wird vernachlässigt
- Leistungsfähigkeit nimmt ab
- Prokrastination
- häufiges Räuspern
- Rauchen
- Schlafschwierigkeiten
- nachlassendes Interesse an Sexualität
- Sozialer Rückzug
- Sprachstörungen
- Vergesslichkeit
- schlechte Zeitplanung
[1]
Wie viele Striche haben Sie gemacht? Ich verrate Ihnen etwas: Wichtiger als die Anzahl der Striche, die Sie gemacht haben, ist die Tatsache, dass Sie nach dem Thema Stress Symptome gesucht haben oder der Artikel Sie angesprochen und zum Lesen animiert hat.
Ihre Gesundheit ist wichtig, nehmen Sie Ihren Stress ernst!
Es ist wichtig, dass Sie Stress Symptome ernst nehmen und Maßnahmen zur Stressbewältigung ergreifen, um langfristige Auswirkungen auf Ihre Gesundheit wie Burnon, Burnout oder auch einen Herzinfarkt zu vermeiden. Wenn Sie Symptome haben, die über einen längeren Zeitraum anhalten, bringen Sie Ihr Auto in die Werkstatt, sprich gehen Sie zum Arzt und holen sich Unterstützung.
Tipps & Unterstützung
- Ärztlichen Rat einholen
Symptome können viele Ursachen haben. Lassen Sie diese daher auch immer von Ihrem Hausarzt abklären!
- Reden und sich anderen mitteilen
Vertrauen Sie sich anderen an. Reden Sie darüber, wie es Ihnen geht, erzählen Sie anderen von Ihren Symptomen und holen Sie sich aktiv Rückmeldung ein, wie Freunde und Familie Ihre Situation einschätzen. Meist wirkt schon das darüber sprechen befreiend.
- Bewegung
Bewegung ist eines der wichtigsten Hausmittel für Stressabbau. Achten Sie ganz genau darauf, was Sie brauchen. Wollen Sie sich eher auspowern, dann ist joggen oder der Gang ins Fitnessstudio passend. Laufen Sie ganz im Gegenteil noch auf Hochtouren, sollten Sie dies nicht noch befeuern, sondern eher auf Bewegungsformen wie Yoga, Qi Gong oder einen Spaziergang zurückgreifen.
- Entspannung
Sorgen Sie aktiv für Entspannung. Zum Beispiel durch Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Atemübungen. Planen Sie bewusst Zeit für Dinge ein, die Ihnen gut tun. Vielleicht ist es der Gang in die Sauna, ein Spaziergang, Kreatives oder Musik machen?
Abschließend ist wichtig, dass Sie lernen für einen Ausgleich von Anspannung und Entspannung zu sorgen. Warten Sie nicht erst darauf, dass ihr Körper Ihnen ein Warnsignal schickt. Körper und Psyche sind eng miteinander verknüpft. Lernen Sie was Ihre persönlichen Stressoren sind und Stress Symptome wahrzunehmen, um reagieren und gegensteuern zu können. Bereits Schopenhauer sagte „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“
Perspektive – Stress = Wohlbefinden
Wenn Sie bei sich Gedanken beobachtet haben wie, „Puh, ganz schön viele Striche, wenn ich ehrlich bin“, „Ach das wird schon wieder“ oder „Ich muss nur mal richtig ausschlafen“ vielleicht auch „Wenn ich eine Erkältung hätte und im Bett läge, wäre endlich mal Ruhe“, dann schauen Sie sich gerne mein Angebot auf Perspektive – Pia Köhler – Coaching & Beratung an. Gerne schaue ich mir Ihre Themen gemeinsam mit Ihnen an und unterstütze Sie auf dem Weg zu einer Ampel, die wieder grün anzeigt.
Ich freue mich auf Sie!
Herzlichst Pia Köhler
Quellen:
[1] Kapellen, Rainer: Keine Zeit bin im Stress, Forward Verlag, Paderborn, 2022, S. 44 – 45;
Prof. Dr. med. Peseschkian, Nossrat: Lebensfreude statt Stress, Trias, Stuttgart, 2003, S. 23 – 24.