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Waren Sie schonmal gestresst? Blöde Frage, denn Sie denken vermutlich: „Ja natürlich!“ Ein erster möglicher und überaus hilfreicher Schritt ist, Stress besser zu verstehen und genau dabei soll Ihnen dieser Blog-Artikel helfen. Wir beginnen mit der Frage: Was meint Stress eigentlich?
Begriffserklärung
Der Begriff „Stress“ geht auf den Biochemiker Hans Selye zurück und beschreibt einen Spannungszustand, der unsere Abwehrkräfte aktiviert, um einer herausfordernden Situation zu begegnen.
Reaktion auf Stress: Fight – Flight – Freeze
Wenn wir in Stress geraten, greifen wir auf ein uraltes Reaktionsmuster zurück: Kampf (Fight) oder Flucht (Flight).
Ein Beispiel: Wenn der Neandertaler auf die Jagd ging und dem Säbelzahntiger gegenüberstand, konnte er sich für Kampf entscheiden und brachte im besten Fall das Essen nach Hause, oder er entschied sich zu flüchten und die Familie blieb, zumindest an dem Abend, hungrig. In beiden Fällen mobilisiert der Körper kurzfristig Energie, die anschließend wieder abgebaut wird, weil die Stressreaktion zu einer Art natürlichem Ende findet.
Heute verharren (Freeze) wir häufig in der Situation, sodass die bereitgestellte Energie nicht mehr abgebaut werden kann. Wir laufen Gefahr in Dauerstress bzw. einen Burnout zu geraten.
Ursachen von Stress
Die Gefahren und Herausforderungen sind heute ganz andere als früher. Heute zeigt sich der Säbelzahntiger häufig als Termin- & Zeitdruck, die ständige Erreichbarkeit, die To Do-Liste, die aus allen Nähten platzt, Konflikte, unklare oder auch durch zu viele Rollen, die wir einnehmen. Dies lässt uns an unsere Grenzen stoßen, oder diese sogar überschreiten.
BSP: Wer entscheidet sich schon aus dem Auto zu springen und die Ampel anzubrüllen (Fight), wenn wir wieder Mal zur spät zur Arbeit kommen, weil wir zur Rush Hour unterwegs sind und dann auch noch die rote Welle erwischt haben. Nein, wir sitzen im Auto und ärgern uns (Freeze), anstatt früher loszufahren, einen anderen Weg auszuprobieren oder die Situation so zu akzeptieren, wie sie ist. Wir geraten in Stress, wenn Anforderungen, Aufgaben oder Situationen von uns als Bedrohung oder Gefahr (Stressor) bewertet werden.
Was sind häufige Stressoren?
Physische Belastungen
- schwere körperliche Arbeit
- lange Autofahrten
- Lärm
- Hitze
- übervoller Magen
- Schichtdienst
- Reizüberflutung
- Bewegungsmangel
Psychische Belastungen
- Zeitdruck
- Konflikte
- Konkurrenzkampf
- soziale Isolation
- Fremdbestimmung
Negative Gedanken / Einstellungen
- es allen recht machen wollen
- sich als Versager fühlen
- immer nur das Schlimmste zu erwarten
Stress kann durch sehr unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden und ist eine sehr individuelle Reaktion. So manch einen bringt ein Vortrag vor Kollegen so richtig ins Schwitzen, während die „Rampensau“ sich auf die Bühne freut. Stress ist also von Person zu Person unterschiedlich.
Auswirkungen auf den Organismus
Was passiert dabei mit / in uns, wenn Stressoren auftreten? Stress ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers auf belastende Situationen oder Herausforderungen. Wenn wir einer stressigen Situation ausgesetzt sind, setzt unser Körper eine Reihe von physiologischen Prozessen in Gang, die uns helfen, mit der Situation umzugehen.
Innere oder äußere Stressoren treten auf. Diesen Reiz bewerten wir als Gefahr. Das Alarmsystem unseres Organismus springt an und wir bereiten uns in Sekundenschnelle auf Höchstleistung vor. Das heißt unsere Aufmerksamkeit steigt, der Stoffwechsel wird zurückgefahren, Muskeln werden stärker durchblutet, der Herzschlag erhöht sich. Unser Körper passt sich an, um sinnvoll zu reagieren. Energie wird aktiviert. Nun entscheiden wir uns für Kampf oder Flucht. Manchmal auch beides nacheinander. Durch die Aktion wird die kurzfristig bereitgestellte Energie verbraucht und die Stressreaktion kommt zu einem natürlichen Ende, unser Organismus normalisiert sich wieder. Jetzt ist es von zentraler Bedeutung, dass wir für Erholung und Entspannung sorgen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Wenn diese Balance verloren geht, bleiben wir in Alarmbereitschaft und laufen Gefahr in Dauerstress zu geraten. Wenn wir in einer Situation verharren, sprechen wir vom sogenannten Freeze-Modus.
Positiver und negativer Stress
Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht alle Formen von Stress negativ sind. Kurzfristiger, akuter Stress kann uns dabei helfen, leistungsfähiger zu sein und schneller zu reagieren. Doch wenn Stress über einen längeren Zeitraum anhält und nicht angemessen bewältigt wird, kann er zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Burnout, Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Bewältigungsstrategien
Um mit Stress besser umgehen zu können, ist es wichtig, Stressoren zu identifizieren und Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln. Dazu gehören Techniken wie Entspannungsübungen, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung. Indem wir lernen, Stress zu erkennen und aktiv dagegen anzugehen, können wir unserer Resilienz stärken und langfristig unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden verbessern.
Insgesamt ist entscheidend, Stress nicht als unvermeidbares Übel zu betrachten, sondern als Signal unseres Körpers, dass wir uns in einer belastenden Situation befinden. Indem wir lernen, auf die Bedürfnisse unseres Körpers zu hören und angemessen darauf zu reagieren, können wir einen gesünderen Umgang mit Stress entwickeln und langfristig unser Wohlbefinden steigern.
Die eigenen Stressoren erkennen und einen gesunden Umgang damit finden
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Ich freue mich auf ein Kennenlernen mit Ihnen
Herzlichst Pia Köhler